Wir haben das Fachthema „Prophylaxen in der Pflege“ in der Lern-App SuperNurse grundlegend überarbeitet, erweitert und in zwei Fachthemen gegliedert. Hier sind alle wichtigen Prophylaxen – kurz erklärt.
Gute Pflege erkennt Risiken, bevor sie zumProblem werden. Genau hier setzen Prophylaxen an: Sie sind zentrale Bausteine, um Pflegebedürftige zu schützen, Lebensqualität zu erhalten und Folgeschäden zu vermeiden.
Aufgrund der hohen Relevanz hat SuperNurse dasThema grundlegend überarbeitet und in zwei Fachthemen aufgeteilt: Prophylaxen in der Pflege I + II. Die Inhalte wurden aktualisiert, didaktisch geschärft und um weitere Prophylaxen ergänzt – damit sind nun alle wichtigen Prophylaxenabgedeckt.
Hinweis: Die Pneumonie- und Thromboseprophylaxe sind als eigene Fachthemen verfügbar. Auch mehrere Expertenstandards thematisieren prophylaktische Maßnahmen – u. a. der NES Sturzprophylaxe und der NES Dekubitusprophylaxe.
Im Folgenden die Prophylaxen, die in unseren neuen Fachthemen zu finden sind:
Durch die Kontrakturenprophylaxe sollen Gelenkversteifungen durch regelmäßige aktive, assistive, passive oder resistive Bewegungsübungen verhindert werden. Jede nicht ruhiggestellte Gelenkverbindung sollte gezielt bewegt werden, um Mobilität, Selbstständigkeit und Schmerzfreiheit zu erhalten.
Schützt Hautfalten vor Reibung, Feuchtigkeit undInfektionen. Kernmaßnahmen sind schonende Reinigung, sorgfältiges Abtrocknen ,gute Belüftung und hygienisches Arbeiten. Ziel ist die Erhaltung und Förderung der Hautintegrität.
Die Deprivationsporphylaxe verhindert Reizarmut und Isolation durch menschliche Zuwendung, wertschätzende Kommunikation,Tagesstruktur und abwechslungsreiche Angebote. Das Ziel ist der Erhalt der geistigen und emotionalen Vitalität und Förderung sozialer Teilhabe.
Prophylaktische Maßnahmen fördern die Mundgesundheit durch tägliche Pflege, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Zahnarztkontrollen und richtige Putztechnik. Infektionen, Schmerzen und Einschränkungen bei der Nahrungsaufnahme und Kommunikation können so verhindert werden.
Prophylaktische Maßnahmen sind eine ausreichendeFlüssigkeitszufuhr (oral), sanfte Intimhygiene und eine regelmäßigeBlasenentleerung und beugen Infekten vor. Unterstützt werden kann dies durch harntreibende Getränke, sofern keine medizinische n Kontraindikationen bestehen.
Prophylaxen der Immobilität sollen dieBeweglichkeit und Selbstständigkeit durch gezielte Mobilisation,Sturzprophylaxe, Transferhilfen und Integration von Bewegung in den Alltagfördern. Die Maßnahmen werden an die jeweilige Phase des Bettlägerigwerdens (nach Zegelin) angepasst.
Die Obstipationsprophylaxe verhindert Verstopfung durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, ballaststoffreiche Kost und Bewegungsförderung.Individuelle Toilettenrituale und Intimsphäre sind herbei besonders zu berücksichtigen.
Prophylaktische Maßnahmen zu Vorbeugung einer Dehydratation sichern die Flüssigkeitszufuhr durch Trinkprotokolle, bedarfsgerechte Trinkangebote, kleine Portionen in Reichweite undBerücksichtigung der Vorlieben. Diese Maßnahmen sind ebenfalls wichtig fürKreislaufstabilität, Hautelastizität und Organgesundheit.
Sie beugt Desorientierung vor, indem Ursachen wieFlüssigkeitsmangel oder sensorische Defizite vermieden werden. Hilfsmittel wieBrillen oder Hörgeräte sollten verfügbar und funktionsfähig sein,Orientierungshilfen schaffen Struktur. Unnötige Reize werden reduziert.
Erkennt und verhindert Nährstoffdefizite durch bedarfsgerechteSpeisepläne, Anreicherung von Nahrung und angenehme Essenssituationen. Mundinspektionenund Schmerztherapie bei Bedarf können ebenfalls hilfreich sein. Ziel ist dieErhaltung von Kraft, Gesundheit und Lebensqualität. Achtung: Mangelernährung steht nicht im Zusammenhang mit dem Körpergewicht, sondern muss separat erfasst werden.
Sichert den Schluckakt durch aufrechteSitzposition, angepasste Kostformen, ruhige Essatmosphäre und gezieltesSchlucktraining. Ziel: Vermeidung von Fremdkörpern oder Flüssigkeiten in denAtemwegen und damit verbundene Komplikationen.
Prophylaktische Maßnahmen unterstützen dabei, denBlutzuckerspiegel zu stabilisieren. Dies kann durch regelmäßige Messungen, angepasste Ernährung, Bewegung, medikamentöse Therapie und Schulungen stattfinden. Ziel ist die Vermeidung akuter Komplikationen und langfristigerFolgeschäden durch einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerwert.
Sie haben fachliche Fragen? Dann schreiben Sie einfach an support@supernurse.eu. Unsere pflegewissenschaftliches Redaktionsteam antwortet Ihnen gerne.