Kostenloses Webinar: Pflegedokumentation smart gedacht: KI und Strukturmodell im Fokus | 30.09.2025 um 11:00 Uhr
Expertenstandards

Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden

Wunden gelten dann als chronisch, wenn sie vier bis zwölf Wochen nach Wundentstehung unter adäquater Behandlung keine Heilungstendenzen zeigen. Dieser Prozess ist von der Wundart sowie von unterschiedlichen Einflussfaktoren abhängig. Der Expertenstandard thematisiert die gängigsten chronischen Wunden, wie beispielsweise einen Dekubitus oder einen Ulcus. Chronische Wunden sollten generell in einem multiprofessionellen Team versorgt werden, die eigentliche Durchführungsverantwortung liegt jedoch häufig bei den Pflegenden.

 

Der Expertenstandard soll evidenzbasiertes und bedürfnisgerechtes pflegerisches Handeln ermöglichen und die optimale Versorgung von chronischen Wunden unterstützen und gewährleisten. Ebenfalls sollen wund- und therapiebedingte Einschränkungen der Pflegeempfänger:innen reduziert werden. Zielgruppe sind alle Menschen, die eine chronische Wunde aufweisen. Ausgenommen hiervon sind Menschen mit Querschnittslähmung, Kinder sowie Menschen mit anderen chronischen Wunden, wie beispielsweise einer posttraumatischen Wunde. Die Versorgung solcher Wunden sollte nicht nach dem Prinzip des Akutbereichs geschehen, da dieser häufig nicht den Ansprüchen einer solchen Wunde gerecht wird. Bedürfnisse und Wünsche der Pflegeempfänger:innen sollten angehört und wahrgenommen werden.

 

Die SuperNurse-App deckt folgende Themenschwerpunkte des Expertenstandards chronische Wunden ab:

Einführung:

Chronische Wunden gehören zu den großen Herausforderungen im Pflegealltag. In dem Kapitel „Einführung“ wird Grundlagenwissen zu den häufigsten Wundarten in der Praxis vermittelt. Für die Betroffenen ist es nicht nur ein medizinisches Problem, denn eine chronische Wunde wirkt sich auch auf das psychische und soziale Wohlbefinden aus. Für die Versorgung ist oft Spezialwissen notwendig. Ziel ist, dass eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten erfolgt, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Einschätzung:

Die Einschätzung der Wundsituation ist die Grundlage für jede weitere Versorgung. Das Kapitel „Einschätzung“ widmet sich der systematischen Erfassung, die sicherstellt, dass Art, Ausprägung und mögliche Komplikationen erkannt werden. Es wird vermittelt, welche Assessment-Instrumente bei welchen Wundarten sinnvoll eingesetzt werden können. Zur Qualitätssicherung wird die Einbindung von fachspezifischem Personal ausdrücklich empfohlen.

Maßnahmenplanung:

Dieses Kapitel vermittelt umfängliches und praxisnahes Wissen zu geeigneten Maßnahmen bei der Wundversorgung. Es geht nicht nur um die richtige Auswahl moderner Wundauflagen, sondern um weitere, oft unterschätzte, Aspekte: Gezieltes Schmerzmanagement, Umgang mit Wundgeruch und der sensible Umgang mit möglichen Körperbildstörungen. Besonders wertvoll ist der umfassende Einblick in die Versorgung spezifischer Wunden. Wie wird eine Kompressionstherapie umgesetzt bei einer bestehenden chronischen Wunde oder warum die kausale Therapie die oberste Priorität hat. Nicht zu vergessen: Hautpflege und Hautschutz! Dies ist die Basis jeder Wundversorgung und bietet Schutz vor neuen Schädigungen.


Information, Schulung, Beratung:

Dieses Kapitel befasst sich mit dem Vermitteln von Informationen und Wissen und soll Betroffene befähigen eine aktive Rolle im Umgang mit der Erkrankung übernehmen zu können. Ziel ist, dass die betroffenen Personen, ggf. mit ihren An- und Zugehörigen, informierte Entscheidungen treffen können. Die Verbesserung der Lebensqualität und eine größtmögliche Unabhängigkeit hat bei der Beratung einen besonders hohen Stellenwert. Im Rahmen dessen werden allgemeine Beratungs- und Schulungsinhalte vermittelt. Besonders hervorzuheben sind die krankheitsspezifischen Beratungsinhalte zu dem diabetischen Fußulcus, dem Dekubitus und Ulcus cruris.

Koordination, Umsetzung der Maßnahmen:

Die Pflegefachperson trägt eine zentrale Verantwortung im Versorgungsprozess chronischer Wunden. In diesem Kapitel geht es um die Koordination und Organisation der Versorgung unter Berücksichtigung der individuellen Lebenssituation der Betroffenen und ihrer Wünsche. Besonders wichtig: die kontinuierliche Wundverlaufskontrolle und die fachliche Dokumentation aller Maßnahmen. Die Frage nach einem kompetenzgerechten Handeln, Was zu tun ist, wenn ärztliche Anordnungen nicht dem aktuellen Wissensstand entsprechen, wird beantwortet.

Evaluation:

Das Kapitel „Evaluation“ vermittelt notwendiges Wissen, um den Heilungsverlauf einer Wunde systematisch zu beobachten, die Wirksamkeit der Maßnahmen zu prüfen und rechtzeitig Anpassungen vorzunehmen. Spannende Inhalte zu den Kriterien, die in einer Wundverlaufskontrolle dokumentiert werden müssen, werden angesprochen. Es wird geklärt, wann pflegerische Fachexpertise hinzugezogen werden sollte und welche Veränderungen eine Anpassung der Maßnahmen erfordern.

Über den/die Autor/en

Judith Ebel
Dipl. Pflegepädagogin
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2. Aktualisierung NES Pflege von Menschen mit chronischen Wunden

Die aktualisierte Fassung des Expertenstandards „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“ vom Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) ist veröffentlicht. Jetzt alle Änderungen entdecken – bereits verfügbar in der SuperNurse Lern-App!

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Expertenstandards

Expertenstandard Pflege von Menschen mit chronischen Wunden

Wunden gelten dann als chronisch, wenn sie vier bis zwölf Wochen nach Wundentstehung unter adäquater Behandlung keine Heilungstendenzen zeigen. Dieser Prozess ist von der Wundart sowie von unterschiedlichen Einflussfaktoren abhängig. Der Expertenstandard thematisiert die gängigsten chronischen Wunden, wie beispielsweise einen Dekubitus oder einen Ulcus. Chronische Wunden sollten generell in einem multiprofessionellen Team versorgt werden, die eigentliche Durchführungsverantwortung liegt jedoch häufig bei den Pflegenden.

 

Der Expertenstandard soll evidenzbasiertes und bedürfnisgerechtes pflegerisches Handeln ermöglichen und die optimale Versorgung von chronischen Wunden unterstützen und gewährleisten. Ebenfalls sollen wund- und therapiebedingte Einschränkungen der Pflegeempfänger:innen reduziert werden. Zielgruppe sind alle Menschen, die eine chronische Wunde aufweisen. Ausgenommen hiervon sind Menschen mit Querschnittslähmung, Kinder sowie Menschen mit anderen chronischen Wunden, wie beispielsweise einer posttraumatischen Wunde. Die Versorgung solcher Wunden sollte nicht nach dem Prinzip des Akutbereichs geschehen, da dieser häufig nicht den Ansprüchen einer solchen Wunde gerecht wird. Bedürfnisse und Wünsche der Pflegeempfänger:innen sollten angehört und wahrgenommen werden.

 

Die SuperNurse-App deckt folgende Themenschwerpunkte des Expertenstandards chronische Wunden ab:

Einführung:

Chronische Wunden gehören zu den großen Herausforderungen im Pflegealltag. In dem Kapitel „Einführung“ wird Grundlagenwissen zu den häufigsten Wundarten in der Praxis vermittelt. Für die Betroffenen ist es nicht nur ein medizinisches Problem, denn eine chronische Wunde wirkt sich auch auf das psychische und soziale Wohlbefinden aus. Für die Versorgung ist oft Spezialwissen notwendig. Ziel ist, dass eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten erfolgt, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Einschätzung:

Die Einschätzung der Wundsituation ist die Grundlage für jede weitere Versorgung. Das Kapitel „Einschätzung“ widmet sich der systematischen Erfassung, die sicherstellt, dass Art, Ausprägung und mögliche Komplikationen erkannt werden. Es wird vermittelt, welche Assessment-Instrumente bei welchen Wundarten sinnvoll eingesetzt werden können. Zur Qualitätssicherung wird die Einbindung von fachspezifischem Personal ausdrücklich empfohlen.

Maßnahmenplanung:

Dieses Kapitel vermittelt umfängliches und praxisnahes Wissen zu geeigneten Maßnahmen bei der Wundversorgung. Es geht nicht nur um die richtige Auswahl moderner Wundauflagen, sondern um weitere, oft unterschätzte, Aspekte: Gezieltes Schmerzmanagement, Umgang mit Wundgeruch und der sensible Umgang mit möglichen Körperbildstörungen. Besonders wertvoll ist der umfassende Einblick in die Versorgung spezifischer Wunden. Wie wird eine Kompressionstherapie umgesetzt bei einer bestehenden chronischen Wunde oder warum die kausale Therapie die oberste Priorität hat. Nicht zu vergessen: Hautpflege und Hautschutz! Dies ist die Basis jeder Wundversorgung und bietet Schutz vor neuen Schädigungen.


Information, Schulung, Beratung:

Dieses Kapitel befasst sich mit dem Vermitteln von Informationen und Wissen und soll Betroffene befähigen eine aktive Rolle im Umgang mit der Erkrankung übernehmen zu können. Ziel ist, dass die betroffenen Personen, ggf. mit ihren An- und Zugehörigen, informierte Entscheidungen treffen können. Die Verbesserung der Lebensqualität und eine größtmögliche Unabhängigkeit hat bei der Beratung einen besonders hohen Stellenwert. Im Rahmen dessen werden allgemeine Beratungs- und Schulungsinhalte vermittelt. Besonders hervorzuheben sind die krankheitsspezifischen Beratungsinhalte zu dem diabetischen Fußulcus, dem Dekubitus und Ulcus cruris.

Koordination, Umsetzung der Maßnahmen:

Die Pflegefachperson trägt eine zentrale Verantwortung im Versorgungsprozess chronischer Wunden. In diesem Kapitel geht es um die Koordination und Organisation der Versorgung unter Berücksichtigung der individuellen Lebenssituation der Betroffenen und ihrer Wünsche. Besonders wichtig: die kontinuierliche Wundverlaufskontrolle und die fachliche Dokumentation aller Maßnahmen. Die Frage nach einem kompetenzgerechten Handeln, Was zu tun ist, wenn ärztliche Anordnungen nicht dem aktuellen Wissensstand entsprechen, wird beantwortet.

Evaluation:

Das Kapitel „Evaluation“ vermittelt notwendiges Wissen, um den Heilungsverlauf einer Wunde systematisch zu beobachten, die Wirksamkeit der Maßnahmen zu prüfen und rechtzeitig Anpassungen vorzunehmen. Spannende Inhalte zu den Kriterien, die in einer Wundverlaufskontrolle dokumentiert werden müssen, werden angesprochen. Es wird geklärt, wann pflegerische Fachexpertise hinzugezogen werden sollte und welche Veränderungen eine Anpassung der Maßnahmen erfordern.

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