Wunden gelten dann als chronisch, wenn sie vier bis zwölf Wochen nach Wundentstehung unter adäquater Behandlung keine Heilungstendenzen zeigen. Dieser Prozess ist von der Wundart sowie von unterschiedlichen Einflussfaktoren abhängig. Der Expertenstandard thematisiert die gängigsten chronischen Wunden wie beispielsweise einen Dekubitus oder einen Ulcus. Chronische Wunden sollten generell in einem multiprofessionellen Team versorgt werden, die eigentliche Durchführungsverantwortung liegt jedoch häufig bei den Pflegenden.
Der Expertenstandard soll evidenzbasiertes und bedürfnisgerechtes pflegerisches Handeln ermöglichen und die optimale Versorgung von chronischen Wunden unterstützen und gewährleisten. Ebenfalls sollen wund- und therapiebedingte Einschränkungen der Pflegeempfänger reduziert werden. Zielgruppe sind alle Menschen, die eine chronische Wunde aufweisen. Ausgenommen hiervon sind Menschen mit Querschnittslähmung, Kinder sowie Menschen mit anderen chronischen Wunden wie beispielsweise einer posttraumatischen Wunde. Die Versorgung solcher Wunden sollte nicht nach dem Prinzip des Akutbereichs geschehen, da dieser häufig nicht den Ansprüchen einer solchen Wunde gerecht wird. Bedürfnisse und Wünsche der Pflegeempfänger sollten angehört und wahrgenommen werden.