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Expertenstandards

Expertenstandard Dekubitusprophylaxe

Die Dekubitusprophylaxe beschreibt eine pflegerische Kernaufgabe. Unter einem Dekubitus wird eine Hautschädigung verstanden, welche meist durch Druck oder in Kombination mit Scherkräften sowie der Schwerkraft entsteht. Typisch für die Lokalisation eines Dekubitus sind Knochenvorsprünge wie beispielsweise das Steißbein bei bettlägerigen Pflegeempfänger:innen. Bei einem solchen Hautdefekt kann eine Gewebeschädigung bis auf den Knochen entstehen, welches die Gesundheit und auch Lebensqualität stark einschränkt. Unterteilt wird ein Dekubitus in unterschiedliche Schweregrade.  


Im Expertenstandard wird die Dekubitusprophylaxe definiert. Die Prävention soll auf der Grundlage von evidenzbasierten Erkenntnissen ermöglicht werden. Durch die Aktualisierung des Standards stehen vor allem Interventionen im Vordergrund, die eine Druckverteilung sowie Druckentlastung begünstigen und die Bewegung fördern. Zielgruppe des Standards sind all jene, die durch eine eingeschränkte Mobilität oder Gesundheit sowie Pflegebedürftigkeit ein erhöhtes Risiko zur Entstehung eines Dekubitus aufweisen. Kleinkinder, Neugeborene und Säuglinge sind separat zu betrachten, da sie andere Risikofaktoren aufweisen als Erwachsene. Angewendet werden sollen die Empfehlungen des Standards von allen Pflegenden, die in ihrem Tätigkeitsfeld mit der definierten Zielgruppe in Kontakt sind. Ebenfalls wird betont, dass gerade in der Häuslichkeit der Einbezug von informellen Pflegenden eine zentrale Rolle spielt.


Die SuperNurse-App deckt folgende Themenschwerpunkte des Expertenstandards Dekubitusprophylaxe ab: 

Einführung:

Dieses Kapitel vermittelt zu Beginn den Aufbau der Haut, und erklärt dann viele praxisnahe Begriffe rund um das Thema Dekubitus, Entstehung, und Bewegung. So kann aktiv zur Qualität der Pflege beigetragen werden. Besonders interessant: Das Neuauftreten eines Dekubitus als Qualitätsindikator. Da ein Dekubitus zu den gravierenden Gesundheitsproblemen pflegebedürftiger Menschen gehört, wird über die Ziele des Expertenstandards und die Zielgruppe aufgeklärt.

Einschätzung:

Pflegefachpersonen müssen in der Lage sein, das Dekubitusrisiko der betreuten Person systematisch und sicher zu beurteilen. Dafür benötigen sie Wissen, dass im Kapitel „Einschätzung“ vermittelt wird. Es wird umfassend über die Faktoren, die zu einer Entstehung beitragen, informiert. Besonders wertvoll ist das Wissen über die Risikoeinschätzung und Entstehung bei Kindern. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Ablauf und der Bedeutung eines initialen Screenings und einer differenzierten Risikoeinschätzung.

Planung und Schnittstellenorganisation:

Im anschließenden Kapitel steht die Koordination der Maßnahmen im Mittelpunkt. Diese kann mit einer verbindlichen Verfahrensregelung der Einrichtung erreicht werden. Alle Maßnahmen zur Dekubitusprophylaxe müssen individuell geplant, koordiniert und regelmäßig überprüft werden. Für eine hohe Akzeptanz und Praxistauglichkeit wird besonderer Wert auf den Einbezug aller Berufsgruppen und nahestehender Personen gelegt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit rundet eine abgestimmte Vorgehensweise ab.

Information, Schulung, Beratung:

Wissensdefizite zur Dekubitusgefährdung und -entstehung sollen durch Aufklärung behoben werden. Das Kapitel „Information, Schulung, Beratung“ ist genau darauf ausgerichtet und stellt Inhalte zum Anleitungsprozess, Ablauf von Mikroschulungen und Effektivität zielgerichteter und individueller Maßnahmen zur Verfügung. Um die Qualität der Versorgung zu sichern, liegt ein weiterer Fokus auf der Informationsweitergabe insbesondere bei Verlegungen oder Überleitungen.

Bewegungsförderung:

Dieses Kapitel beginnt mit den thematischen Inhalten zur Druckentlastung, die im Expertenstandard in vier Kategorien unterschieden werden. Besonders wissenswert ist, dass nicht mehr zwischen Mikro- und Makrobewegungen unterschieden wird. Auch das grundsätzliche Positionieren alle zwei Stunden wird durch neuste Erkenntnisse abgelöst. Ein Bewegungsförderungsplan soll vielmehr individuell gestaltet sein, wobei die Positionierungsintervalle von mehreren Faktoren abhängig sind, die detailliert vorgestellt werden. In diesem Zusammenhang werden zudem die Dokumentation und deren Inhalt thematisiert.

Hilfsmittel:

Druckverteilende Hilfsmitteln sind in vielen Fällen notwendig. Wann sie zum Einsatz kommen, nach welchen Kriterien sie ausgewählt werden können und welche eher ungeeignet sind wird in diesem Kapitel erklärt. Aber auch hier gilt: Hilfsmitteleinsatz ist individuell auf den betroffenen Menschen abzustimmen. Der prinzipielle Ansatz „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“ wird erläutert und auf die Besonderheiten bei Kindern eingegangen.

Evaluation:

Dieses Kapitel stellt praxisnah Wissen zur Überprüfung der Maßnahmen zur Verfügung. Vertiefend wird darauf eingegangen, wie der Hautzustand beurteilt wird. Die verschiedenen Klassifikationssysteme sind Inhalt, ebenso der Fingertest. Als praxisnaher Schnellcheck ist er eine der ersten und wichtigsten Maßnahmen zur Beurteilung von Hautrötungen. Die Anforderungen an eine transparente Dokumentation der Evaluation runden das Kapitel ab.

Über den/die Autor/en

Judith Ebel
Dipl. Pflegepädagogin
Zum Autorenprofil
Jacqueline Stiehl
Zum Autorenprofil

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Expertenstandards

Expertenstandard Dekubitusprophylaxe

Die Dekubitusprophylaxe beschreibt eine pflegerische Kernaufgabe. Unter einem Dekubitus wird eine Hautschädigung verstanden, welche meist durch Druck oder in Kombination mit Scherkräften sowie der Schwerkraft entsteht. Typisch für die Lokalisation eines Dekubitus sind Knochenvorsprünge wie beispielsweise das Steißbein bei bettlägerigen Pflegeempfänger:innen. Bei einem solchen Hautdefekt kann eine Gewebeschädigung bis auf den Knochen entstehen, welches die Gesundheit und auch Lebensqualität stark einschränkt. Unterteilt wird ein Dekubitus in unterschiedliche Schweregrade.  


Im Expertenstandard wird die Dekubitusprophylaxe definiert. Die Prävention soll auf der Grundlage von evidenzbasierten Erkenntnissen ermöglicht werden. Durch die Aktualisierung des Standards stehen vor allem Interventionen im Vordergrund, die eine Druckverteilung sowie Druckentlastung begünstigen und die Bewegung fördern. Zielgruppe des Standards sind all jene, die durch eine eingeschränkte Mobilität oder Gesundheit sowie Pflegebedürftigkeit ein erhöhtes Risiko zur Entstehung eines Dekubitus aufweisen. Kleinkinder, Neugeborene und Säuglinge sind separat zu betrachten, da sie andere Risikofaktoren aufweisen als Erwachsene. Angewendet werden sollen die Empfehlungen des Standards von allen Pflegenden, die in ihrem Tätigkeitsfeld mit der definierten Zielgruppe in Kontakt sind. Ebenfalls wird betont, dass gerade in der Häuslichkeit der Einbezug von informellen Pflegenden eine zentrale Rolle spielt.


Die SuperNurse-App deckt folgende Themenschwerpunkte des Expertenstandards Dekubitusprophylaxe ab: 

Einführung:

Dieses Kapitel vermittelt zu Beginn den Aufbau der Haut, und erklärt dann viele praxisnahe Begriffe rund um das Thema Dekubitus, Entstehung, und Bewegung. So kann aktiv zur Qualität der Pflege beigetragen werden. Besonders interessant: Das Neuauftreten eines Dekubitus als Qualitätsindikator. Da ein Dekubitus zu den gravierenden Gesundheitsproblemen pflegebedürftiger Menschen gehört, wird über die Ziele des Expertenstandards und die Zielgruppe aufgeklärt.

Einschätzung:

Pflegefachpersonen müssen in der Lage sein, das Dekubitusrisiko der betreuten Person systematisch und sicher zu beurteilen. Dafür benötigen sie Wissen, dass im Kapitel „Einschätzung“ vermittelt wird. Es wird umfassend über die Faktoren, die zu einer Entstehung beitragen, informiert. Besonders wertvoll ist das Wissen über die Risikoeinschätzung und Entstehung bei Kindern. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Ablauf und der Bedeutung eines initialen Screenings und einer differenzierten Risikoeinschätzung.

Planung und Schnittstellenorganisation:

Im anschließenden Kapitel steht die Koordination der Maßnahmen im Mittelpunkt. Diese kann mit einer verbindlichen Verfahrensregelung der Einrichtung erreicht werden. Alle Maßnahmen zur Dekubitusprophylaxe müssen individuell geplant, koordiniert und regelmäßig überprüft werden. Für eine hohe Akzeptanz und Praxistauglichkeit wird besonderer Wert auf den Einbezug aller Berufsgruppen und nahestehender Personen gelegt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit rundet eine abgestimmte Vorgehensweise ab.

Information, Schulung, Beratung:

Wissensdefizite zur Dekubitusgefährdung und -entstehung sollen durch Aufklärung behoben werden. Das Kapitel „Information, Schulung, Beratung“ ist genau darauf ausgerichtet und stellt Inhalte zum Anleitungsprozess, Ablauf von Mikroschulungen und Effektivität zielgerichteter und individueller Maßnahmen zur Verfügung. Um die Qualität der Versorgung zu sichern, liegt ein weiterer Fokus auf der Informationsweitergabe insbesondere bei Verlegungen oder Überleitungen.

Bewegungsförderung:

Dieses Kapitel beginnt mit den thematischen Inhalten zur Druckentlastung, die im Expertenstandard in vier Kategorien unterschieden werden. Besonders wissenswert ist, dass nicht mehr zwischen Mikro- und Makrobewegungen unterschieden wird. Auch das grundsätzliche Positionieren alle zwei Stunden wird durch neuste Erkenntnisse abgelöst. Ein Bewegungsförderungsplan soll vielmehr individuell gestaltet sein, wobei die Positionierungsintervalle von mehreren Faktoren abhängig sind, die detailliert vorgestellt werden. In diesem Zusammenhang werden zudem die Dokumentation und deren Inhalt thematisiert.

Hilfsmittel:

Druckverteilende Hilfsmitteln sind in vielen Fällen notwendig. Wann sie zum Einsatz kommen, nach welchen Kriterien sie ausgewählt werden können und welche eher ungeeignet sind wird in diesem Kapitel erklärt. Aber auch hier gilt: Hilfsmitteleinsatz ist individuell auf den betroffenen Menschen abzustimmen. Der prinzipielle Ansatz „So wenig wie möglich, so viel wie nötig“ wird erläutert und auf die Besonderheiten bei Kindern eingegangen.

Evaluation:

Dieses Kapitel stellt praxisnah Wissen zur Überprüfung der Maßnahmen zur Verfügung. Vertiefend wird darauf eingegangen, wie der Hautzustand beurteilt wird. Die verschiedenen Klassifikationssysteme sind Inhalt, ebenso der Fingertest. Als praxisnaher Schnellcheck ist er eine der ersten und wichtigsten Maßnahmen zur Beurteilung von Hautrötungen. Die Anforderungen an eine transparente Dokumentation der Evaluation runden das Kapitel ab.

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