Die Demenzerkrankung begegnet uns im Alltag und im pflegerischen Berufsfeld immer wieder. Typische Folgen der Erkrankung sind der Verlust sozialer Kontakt, eine veränderte Beziehungsgestaltung des Betroffenen aber auch der Angehörigen sowie Beeinträchtigungen der betroffenen Person in der Interaktion und Kommunikation. Das soziale Verhalten, das Verstehen von Emotionen und Gefühlen und das Führen eines Gesprächs sind Fähigkeiten, die durch die Demenz beeinträchtigt werden können. All diese Faktoren haben ebenfalls Einfluss auf die empfundene Lebensqualität des Betroffenen. Dies hat selbstverständlich ebenfalls Auswirkungen auf das soziale Umfeld.
Der Expertenstandard soll evidenzbasiertes und bedürfnisgerechtes pflegerisches Handeln ermöglichen und die optimale Versorgung von Menschen mit Demenz unterstützen und gewährleisten sowie Handlungsoptionen für die Beziehungsgestaltung eröffnen. Zielgruppe dieses Standards sind all jene, bei denen sich im pflegerischen Betreuungsverlauf Anzeichen einer demenziellen Erkrankung zeigen sowie diejenigen die bereits eine Demenzdiagnose erhalten haben. Ebenfalls sollten je nach Wunsch und Bedarf die Angehörigen und das soziale Umfeld der Pflegenden in den Gestaltungsprozess einbezogen werden. Angewendet werden kann der Standard von allen Pflegenden. Jedoch gelten besondere Kompetenzen wie beispielsweise eine verstehende und zugewandte Haltung als Voraussetzung für eine effektive Nutzung.