Expertenstandards

Expertenstandard Erhaltung und Förderung der Mobilität

Mobilität ist in vielen Bereichen eine grundlegende Fähigkeit, die bei einer Beeinträchtigung zu sozialen und gesundheitlichen Einbußen führen kann. So wird die Lebensqualität, das subjektive Wohlbefinden, die eigene Selbstständigkeit und die autonome Lebensführung stark durch die Mobilitätsfähigkeit eines Menschen beeinflusst. Mobilität wird hier als die Eigenbewegung des Menschen verstanden. Damit ist die Fortbewegung gemeint, aber auch die Veränderung der Körperposition und -lage. Eine eingeschränkte Mobilität kann somit gesundheitliche Herausforderungen schaffen und stellt eine der zentralsten Ursachen für Pflegebedürftigkeit dar. Vor allem die Prävention und Gesundheitsförderung spielen in diesem Themenfeld eine wichtige Rolle.

Als zentrales Ziel der Pflege ist die Erhaltung und Verbesserung der Mobilität zu benennen. Zum einen sollen pflegerische Maßnahmen die eigenständigen Handlungsspielräume und autonome Lebensführung der pflegebedürftigen Personen unterstützen, zum anderen können sie dem Prozess entgegensteuern, der in eine längere Abhängigkeit von pflegerischen Hilfen führt. Der Expertenstandard soll evidenzbasiertes und bedürfnisgerechtes pflegerisches Handeln ermöglichen und die Mobilitätserhaltung und -verbesserung in das Zentrum der individuellen Pflege stellen. Genutzt werden können die Erkenntnisse des Standards von allen Pflegenden, die in einem pflegerischen Versorgungsbereich arbeiten, in dem Sie in Kontakt mit Pflegeempfängern sind, die von einer kontinuierlichen Mobilitätsförderung profitieren. Je nach Setting wird jedoch auf unterschiedliche Rahmenanforderungen und Maßnahmen hingewiesen.

Einführung:

In dem Kapitel „Einführung“ werden zentrale Begriffe wie Mobilität und Bettlägerigkeit erläutert und ihre Bedeutung für die Pflegepraxis dargestellt. Zudem enthält das Kapitel aktuelle Zahlen und Fakten, beschreibt Zielsetzung, Zielgruppe und Anwendungsfelder des Themas und bietet einen Überblick über den Hintergrund und die Funktion von Expertenstandards in der Pflege.

Einschätzung:

In dem Kapitel „Einschätzung“ geht es um die Erkennung und Bewertung von Risiken, die die Mobilität einer Person beeinträchtigen können. Dazu zählen sowohl körperliche als auch psychosoziale Faktoren. Das Kapitel betont die Bedeutung pflegefachlicher Kompetenzen bei der Einschätzung, da sie die Grundlage für eine gezielte Maßnahmenplanung zur Mobilitätsförderung und Prävention von Einschränkungen bildet.

Maßnahmenplanung, Interprofessionalität:

In dem Kapitel „Maßnahmenplanung, Interprofessionalität“ steht die gezielte Planung und Steuerung pflegerischer Maßnahmen zur Förderung der Mobilität im Mittelpunkt. Es beschreibt die Bedeutung einer strukturierten Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berufsgruppen und betont die erforderlichen Planungs- und Steuerungskompetenzen der Pflegenden. Zudem werden einrichtungsspezifische Verfahrensregelungen und Schritte der Maßnahmenplanung erläutert, die eine abgestimmte und wirksame Mobilitätsförderung ermöglichen.

Information, Beratung, Anleitung:

In dem Kapitel „Information, Beratung, Anleitung“ wird beschrieben, wie Pflegende mit ihrer fachlichen Kompetenz Pflegeempfänger:innen und Angehörige gezielt unterstützen können. Es erläutert die Aufgaben der Einrichtung bei der Organisation und Qualitätssicherung dieser Prozesse und zeigt, wie Information, Schulung und Beratung geplant und durchgeführt werden. Ziel ist es, Betroffene zu befähigen, ihre Mobilität eigenständig zu fördern und aktiv am Pflegeprozess mitzuwirken.

Maßnahmen, Hilfsmitteleinsatz:

In dem Kapitel „Maßnahmen, Hilfsmitteleinsatz“ werden allgemeine sowie pflegesettingspezifische Maßnahmen zur Förderung der Mobilität beschrieben. Es wird dargestellt, wie pflegefachliche Kompetenzen eingesetzt werden, um geeignete Hilfsmittel auszuwählen und deren Anwendung zu begleiten. Das Kapitel unterscheidet zwischen Maßnahmen in der stationären Langzeitpflege, der ambulanten Pflege und der Akutpflege und betont die Verantwortung der Einrichtung, geeignete Rahmenbedingungen und Hilfsmittel bereitzustellen.

Evaluation:

In dem Kapitel „Evaluation“ wird die systematische Überprüfung der geplanten und durchgeführten Maßnahmen beschrieben. Pflegende benötigen hierfür fachliche Kompetenzen, um den Erfolg der Mobilitätsförderung einzuschätzen und Anpassungen vorzunehmen. Zudem wird die Bedeutung einer nachvollziehbaren und strukturierten Dokumentation hervorgehoben, die Transparenz und Qualität im Pflegeprozess sichert.

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