Prophylaxen in der Pflege II
Unter Prophylaxen verstehen wir die Durchführung von Maßnahmen, die einer Erkrankung vorbeugen sollen. Das Ziel ist es, die Beeinträchtigung der Gesundheit zu verhindern. Eine der gängigsten Prophylaxen ist zum Beispiel das Trinken für die Vermeidung einer Dehydration.
Die Integration von Prophylaxen in den pflegerischen Alltag sorgt für eine kontinuierliche qualitative Versorgung und eine Reduzierung der gesundheitlichen Einschränkungen der Pflegeempfänger:innen. In diesem Fachthema richten wir den Blick auf unterschiedliche Prophylaxen, die alle gleichermaßen relevant im Rahmen der pflegerischen Versorgung von pflegebedürftigen Personen sind. Die Obstipationsprophylaxe kommt im Pflegealltag besonders häufig vor und hat zum Ziel mögliche Verstopfungen des Darms zu vermeiden und zu reduzieren. Auch das Vorbeugen einer Dehydration begleitet Pflegende durch den Alltag. Beispielhafte prophylaktische Maßnahmen sind hier das regelmäßige Animieren der Pflegeempfänger:innen zum Trinken oder die Verabreichung von Flüssigkeit über eine Venenverweilkanüle nach ärztlicher Anordnung. Diese Maßnahmen können gleichzeitig auch dem Auftreten einer akuten Verwirrtheit entgegenwirken und zählen somit auch zur Verwirrtheitsprophylaxe. Die Kunst der Pflegenden besteht also darin, die Prophylaxen auf die Pflegeempfänger:innen bedürfnisgerecht anzupassen und diese zeiteffizient in die Versorgung zu integrieren.
Da Prophylaxen in der Pflege ein bedeutendes und umfangreiches Thema ist, wird es in der SuperNurse Lernwelt® in zwei Themenblöcke aufgeteilt. Folgende Schwerpunkte werden in dem Thema "Prophylaxen in der Pflege II" abgedeckt:
Einführung
In der Einführung werden die Grundlagen der Prävention vorgestellt, zu denen Präventionsziele und –strategien gehören. Auch die Grundlagen der Gesundheitsförderung und präventiver Pflege werden erläutert, wobei besonderes Augenmerk auf Prophylaxen als Prävention bzw. Gesundheitsförderung gelegt wird. Die Einführung stellt alle wichtigen Informationen dar, die in den folgenden Kapiteln für die unterschiedlichen prophylaktischen Maßnahmen relevant sind.
Obstipationsprophylaxe
Zum Einstieg wird hier der Unterschied zwischen den drei Formen der Obstipation erklärt, denn die Prophylaxe kann formabhängig sein. Pflegefachpersonen sollten in der Lage sein das klinische Erscheinungsbild zu erkennen und Betroffene über die Anzeichen und Risiken aufzuklären. Prophylaktische Maßnahmen sind vielfältig und können sich auf Ernährung oder Bewegung beziehen. Mögliche Maßnahmen werden am Ende dieses Kapitels vorgestellt.
Dehydratationsprophylaxe
Damit Pflegende die Prophylaxen nicht nur anwenden können, sondern auch verstehen beginnt dieses Kapitel mit den Unterschieden und Symptomen von Dehydratation und Hyperhydratation. Der Schwerpunkt dieses Themas liegt auf der Behandlung und der Prophylaxe. Pflegende müssen geeignete Getränke und Flüssigkeiten kennen, die in Dehydratationsfällen von Vorteil sind. Außerdem müssen sie in der Lage sein, Trinkprotokolle zu führen und diese ggf. auch den betroffenen Personen zu erläutern. Zum Schluss wird noch über mögliche Überschneidungen mit anderen Prophylaxe-Bereichen informiert.
Verwirrtheitsprophylaxe
Zunächst werden die Zustände Verwirrtheit und Delir genauer betrachtet und definiert. Da bei einem Delir akute Lebensgefahr bestehen kann, müssen Pflegende die Symptome früh erkennen können, um rechtzeitig zu handeln. Damit es möglichst nicht zu einem Delir kommt, gibt es eine Vielzahl an prophylaktischen Maßnahmen und Orientierungshilfen, mit denen Pflegefachpersonen betroffene Personen unterstützen können. In diesem Abschnitt wird detailliert auf die Möglichkeiten eingegangen und ihre Wirkungsweisen beschrieben.
Prophylaxe einer Mangelernährung
Um eine Mangelernährung zu erkennen, sollte man nicht nur auf die äußere Erscheinung einer Person achten, sondern auch den Energiebdarf einer Person berechnen können und wissen, wie dieser beeinflusst wird. Eine Mangelernährung kann bereits bestehende Krankheiten verschlechtern, weshalb Pflegende die Folgen kennen und Anzeichen z. B. durch den Möhrentest prüfen sollten. In diesem Kapitel wird spezifisch auf die Essenumgebung eingegangen, denn sie spielt eine wichtige Rolle in der Prophylaxe von Mangelernährung.
Aspirationsprophylaxe
Das Kapitel “Aspirationsprophylaxe” beginnt mit den Ursachen und Symptomen einer Aspiration. Pflegende werden hier die Bedeutung von ständiger Aufmerksamkeit hingewiesen, denn beim Thema Aspiration ist es von besonderer Relevanz, Symptome rechtzeitig zu erkennen und sofort zu handeln. Schluckstörungen sind der größte Risikofaktor für eine Aspiration und die Ursachen und Anzeichen werden diesem Kapitel aufgeführt. Zudem werden verschiedene Szenarien und Fälle besprochen, in denen es zu Komplikationen in der Behandlung kommen kann. Abschließend werden allgemeine und spezielle Prophylaxemaßnahmen vorgestellt, die Pflegende in diversen Fällen von Aspiration anwenden können.
Prophylaxe von Blutzuckerentgleisungen
Blutzuckerentgleisungen passieren besonders häufig bei Menschen mit Diabetes. Um den Blutzucker Betroffener kontrollieren zu können, müssen Pflegende Blutzuckermessungen durchführen und wissen, wie sie auf hohe bzw. niedrige Werte reagieren können. Bei zu niedrigen Werten gilt insbesondere: “Erst essen – dann messen!" Ein kurzzeitig zu hoher Blutzucker ist weniger gefährlich als ein zu niedriger Blutzuckerspiegel. Es werden kurz- und langfristige Maßnahmen für extreme Blutzuckerwerte vorgestellt und die Folgen von Blutzuckerentgleisungen erklärt.