Was verstehen wir eigentlich unter Stress? Stress bezeichnet grundlegend die Reaktion des Körpers auf eine bedrohlich wirkende Situation. Hierbei werden vom Körper physiologische Leistungsreserven mobilisiert. Unterschieden wird generell zwischen zwei Stressarten. Zum einen gibt es den Distress, der „schlechte“ Stress, bei dem Anforderungen als Belastung wahrgenommen werden, zum anderen gibt es den Eustress, der von den Betroffenen als herausfordernd und gut wahrgenommen wird. Im pflegerischen Alltag ist man häufig mit dem Distress konfrontiert: zu wenig Personal für zu viele Patienten. Zu viele Aufgaben auf zu wenig Arbeitszeit. Schon wieder einspringen an dem einen Tag in der Woche, an dem man sonst frei gehabt hätte. Es gibt viele solcher Situationen, die den Arbeitsalltag für viele Pflegenden zu einer stressigen und unmöglichen Herausforderung machen.
Hier setzt ein effektives Stressmanagement an. Wenn dieses nicht ausreichend vorhanden ist, kann es zu unterschiedlichen gesundheitlichen Folgen kommen wie beispielsweise Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Infektionen oder Krebs. Daher liegt in diesem Kapitel der Fokus darauf Konzepte und Modelle zu vermitteln, um den Pflegenden die Möglichkeit zu geben, eine effektive Art zu finden mit dem durch die Rahmenbedingungen gegebenen Stress umzugehen und ihre eigene Gesundheit zu schützen.